AutonomieKIT für die Umrüstung von Arbeitsmaschinen in kooperierende Nutzfahrzeuge zur Unterstützung von Rettungskräften (AKIT-PRO)

Im Projekt „Autonomie-KIT für seriennahe Arbeitsfahrzeuge zur vernetzten und assistierten Bergung von Gefahrenquellen (AKIT)“ ist es gelungen, herkömmliche Baumaschinen zu teilautonomen Roboterfahrzeugen umzurüsten, um im Falle einer Katastrophe gefährliche Aufgaben zu übernehmen. Dazu wurde ein modularer Bausatz aus Sensoren und Steuerelektronik an den Maschinen installiert. Es hat sich gezeigt, dass die Methoden auch für die Kampfmittelbeseitigung hervorragend geeignet sind. Für die Übertragbarkeit und den erfolgreichen Transfer in die Praxis muss das System jedoch robuster und benutzerfreundlicher werden.

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Im Forschungsprojekt „AKIT - Autonomie-Kit für seriennahe Arbeitsfahrzeuge zur vernetzten und assistierten Bergung von Gefahrenquellen“ hat sich daher ein Konsortium aus Forschung und Industrie unter Leitung des Fraunhofer IOSB, Institutsteil Angewandte Systemtechnik Ilmenau, zusammengeschlossen, um eine clevere Zurüstlösung für herkömmliche Serienfahrzeuge wie Bagger oder Traktoren zu entwickeln. In möglichen Einsatzgebieten vorhandene Technik soll damit einfach und schnell um autonome und teilautonome Navigations- und Manipulationsfunktionen ergänzt werden. AKIT umfasst zunächst ein Bergefahrzeug (Bagger) zur Beräumung sowie ein Support-Shuttle, das als Zubringer von Werkzeugen und zum Abtransport von Material dient. Diese können grundsätzlich autonom agieren und verfügen über eine so genannte Teach-In-Funktion – das heißt, sie merken sich automatisch die entsprechenden Transportwege und können diese dann automatisch abfahren. Zusätzlich werden autarke Kommunikationsknoten sowie ein UAV zur luftgestützten Aufklärung eingesetzt. Die Steuerung der Einsatzfahrzeuge erfolgt über einen mobilen Leitstand der KHG Kerntechnische Hilfsdienst GmbH.


Im Projekt „Autonomie-KIT für seriennahe Arbeitsfahrzeuge zur vernetzten und assistierten Bergung von Gefahrenquellen (AKIT)“ ist es gelungen, herkömmliche Baumaschinen zu teilautonomen Roboterfahrzeugen umzurüsten, um im Falle einer Katastrophe gefährliche Aufgaben zu übernehmen. Dazu wurde ein modularer Bausatz aus Sensoren und Steuerelektronik an den Maschinen installiert. Es hat sich gezeigt, dass die Methoden auch für die Kampfmittelbeseitigung hervorragend geeignet sind. Für die Übertragbarkeit und den erfolgreichen Transfer in die Praxis muss das System jedoch robuster und benutzerfreundlicher werden.

Ziele und Vorgehen

In AKIT-PRO soll die bisher entwickelte Technologie für den Einsatz unter realen Bedingungen verbessert und erprobt werden. Dazu werden die unterschiedlichsten Sensoren in modulare Baugruppen integriert, die dann von Einsatzkräften, beispielsweise aus dem Katastrophenschutz, leicht zu installieren sind. Die Programmierung dieser Systeme auf die Besonderheiten des Fahrzeugs wird so gestaltet, dass die Steuerung nach dem Einbau fehlerfrei eigenständig funktioniert. Gleichzeitig wird ein geeigneter Leitstand aufgebaut, mit dem für den Bediener eine einfache Steuerung ermöglicht wird. Die (teil)autonomen Fahrzeuge sollen für ein effizientes und flüssiges Arbeiten untereinander kooperieren, damit Einsätze schnell bewältigt werden können.

Innovationen und Perspektiven

Die Autonomisierung von Standardarbeitsfahrzeugen bietet ein enormes Potenzial für die Durchführung gefährlicher Aufgaben. Wenn Baumaschinen, die es praktisch überall gibt, befähigt werden, fahrerlos zu operieren, müssen Menschenleben nicht in Gefahr gebracht werden. Für Katastrophenlagen wie Reaktorunglücke oder Explosionskatastrophen sowie die Kampfmittelbeseitigung stellt dies einen erfolgversprechenden Ansatz dar, der die Sicherheit für Einsatzkräfte erhöht.

Projektpartner

  • Götting KG, Lehrte
  • Binz Ambulance- und Umwelttechnik GmbH, Ilmenau
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. – Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB), Ilmenau und Karlsruhe sowie Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), Stuttgart
Assoziierte Partner

  • CLAAS Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH, Paderborn
  • Liebherr-Werk Bischofshofen GmbH, Bischofshofen
  • Continental Automotive GmbH, Schwalbach
  • Heinrich Hirdes Kampfmittelräumung GmbH, Teltow
  • Feuerwehr und Katastrophenschutz Mannheim
  • Kerntechnische Hilfsdienst GmbH, Eggenstein-Leopoldshafen



Projektsteckbrief

AKIT im Überblick
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Motivation

Verschiedene Großschadensereignisse wie z.B. Industrieunfälle und Naturkatastrophen stellen Rettungskräfte und Katastrophenmanagement vor enorme Herausforderungen. Nach der Erfassung der Schadenslage müssen Gefahrenquellen wie z.B. Einsturzgefährdung, giftige Substanzen oder Explosionsgefahr schnellstmöglich beseitigt werden um den Rettungskräften eine zügige Suche und Rettung von Opfern zu ermöglichen. Durch den Einsatz von robotergestützten Technologien kann das Gefährdungspotential für Bergungskräfte deutlich gesenkt und Bergungsoperationen früher begonnen werden. Geeignete Geräte sind überwiegend Speziallösungen, welche nicht in ausreichender Anzahl am Einsatzort zur Verfügung stehen.

Innovationen und Perspektiven

Die Erarbeitung von Konzepten der Umrüstung von Bau- und Arbeitsmaschinen in unbemannt und automatisiert arbeitende Bergungsgeräte liefert einen wichtigen Beitrag in der Verbesserung des Schutzes von Bergungskräften bei Großschadensereignissen. Durch die Auslegung als herstellerunabhängiges Zusatzsystem können im Fall von Großschadensereignissen Bergungssysteme schnell und flexibel aus vor Ort verfügbaren Bau- und Arbeitsmaschinen aufgebaut werden.

Ziele und Vorgehen

Das Ziel des Verbundprojektes ist deshalb die Erforschung einer neuartigen Bergekette aus hochautomatisiert arbeitenden Bergungsfahrzeug, Supportshuttle und Kommunikationskomponenten. Hierbei liegt ein besonderer Schwerpunkt der Arbeiten auf der Konzeption eines Autonomie-KIT, welches es ermöglicht, weltweit verfügbare Bau- und Arbeitsmaschinen, wie z.B. Bagger und Traktoren, innerhalb kürzester Zeit durch die Zurüstung von Sensoren und anderen Komponenten in unbemannt operierende Bergegeräte umzurüsten. Dieses Autonomie-KIT unterstützt durch Funktionen wie autonome Navigation in unstrukturierter Umgebung, die 3D-basierte assistierte Objektmanipulation und situationsangepasste Vernetzung optimal und ermöglicht damit den Bergungskräften eine zügige Beräumung von Gefahrenquellen. Durch die Umsetzung als Zurüst-Kit müssen keine speziell umgerüsteten Fahrzeuge weltweit vorgehalten werden, sondern können am Einsatzort beschafft und qualifiziert werden.

Gesamtkonzept







Konsortium





Erfolgreicher Projektabschluss AKIT PRO 22.06.2023 / Niedersächsische Landesakademie für Brand und Katastrophenschutz (NLBK) in Scheuen bei Celle


Erfolgreiche Live-Demonstration zur autonomen Bergung von Gefahrengut in einem komplexen Szenario mit Traktor, Bagger & Gabelstapler zum Abschluss des Forschungsvorhabens #AKIT PRO in Scheuen/Celle. Danke an das gesamte Projektteam & die Niedersächsische Landesakademie für Brand und Katastrophenschutz (NLBK)




Erfolgreicher Projektabschluss am 26. September 2019 in Celle-Scheuen:

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Presseinformation:

Forschungsprojekt AKIT macht seriennahe Arbeitsfahrzeuge fit für autonome Fähigkeiten

Ilmenau/Celle-Scheuen, 27. September 2019: Um Menschenleben nach Unfällen mit radioaktivem, chemisch oder hoch entzündlichem Material bzw. bei akuter Einsturzgefahr nicht in Gefahr zu bringen, werden hochspezialisierte, ferngelenkte Fahrzeuge genutzt, welche die besonders gefährlichen Aufgaben übernehmen. Diese Fahrzeuge sind jedoch zum einem sehr kostenintensiv, zum anderen müssen sie erst an den Unglücksort gebracht werden. Ein Forschungskonsortium unter Federführung des IOSB-AST Ilmenau hat nun eine alternative Herangehensweise entwickelt und erfolgreich in der Praxis getestet.

Der Schwerpunkt der Arbeiten lag auf der Konzeption eines Autonomie-KIT, welches es ermöglicht, weltweit verfügbare Bau- und Arbeitsmaschinen, wie z.B. Bagger und Traktoren, innerhalb kürzester Zeit durch die Zurüstung von Sensoren und anderen Komponenten in unbemannt operierende Bergegeräte umzurüsten. Dieses Autonomie-KIT unterstützt durch Funktionen wie autonome Navigation in unstrukturierter Umgebung, die 3D-basierte assistierte Objektmanipulation und situationsangepasste Vernetzung optimal und ermöglicht damit den Bergungskräften eine zügige Beräumung von Gefahrenquellen. Durch die Umsetzung als Zurüst-Kit müssen keine speziell umgerüsteten Fahrzeuge weltweit vorgehalten werden, sondern können am Einsatzort beschafft und qualifiziert werden.

Am 26. September 2019 konnte das Forschungskonsortium AKIT unter Führung des Fraunhofer IOSB-AST Ilmenau erfolgreich ein Praxisszenario auf dem Technik- und Trainingszentrum der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Forschung präsentieren. Szenario war ein verunglückter, mit Gefahrgut beladener Zug. Im Rahmen des Projekts erkundete eine Drohne den Einsatzort und Kommunikationsknoten wurden im Gelände verlegt. Anschließend fuhren zwei unbemannte Fahrzeuge (ein mit dem Autonomie-KIT präparierter Bagger mit einem Hilfsfahrzeug) zum Einsatzort. Dort griff der unbemannte Bagger automatisiert nach einem der Gefahrgutbehälter, trug Boden ab und lud ihn auf das Hilfsfahrzeug, das mit dem Behälter zurückkehrt.

„Wir konnten im AKIT-Projekt zahlreiche technische Hürden überwinden und die Praxistauglichkeit unseres Ansatzes auf dem Trainingsgelände in Celle-Scheuen evaluieren. Mit diesem Know-How wollen wir nun das Thema in andere Anwendungsgebiete transferieren und gemeinsam mit der Industrie vorantreiben“, erklärt Projektleiter Prof. Andreas Wenzel vom Fraunhofer IOSB-AST.

Projektpartner im AKIT-Verbund sind das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB (Ilmenau, Karlsruhe), die Kerntechnische Hilfsdienst GmbH (Eggenstein-Leopoldshafen), die Götting KG (Lehrte) sowie die SGE-GmbH (Pirna). Als assoziierte Partner sind die Claas KGaA mbH (Harsewinkel), die Liebherr GmbH (Bischofshofen), Palfinger AG (Bergheim, Österreich) sowie die Feuerwehr und Katastrophenschutz Mannheim eingebunden.

Bericht in der C't Pressinfo auf IDW
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Hannover Messe 2024

Aktuelles rund am das Projekt AKIT
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AKIT PRO auf der HANNOVER MESSE 2024


Besuchen Sie uns auf der HANNOVER MESSE 2024 vom 22. bis 26. April und steuern Sie unser teilautonomes Spezialfahrzeug "MATS" vom Messestand aus in rund 200 Kilometern Entfernung in Ilmenau am Fraunhofer IOSB-AST. Am BMBF-Messestand ist zudem ein Modul mit verschiedenen technischen Komponenten ausgestellt. Der im Projekt entwickelte Prototyp zeigt, dass gewöhnliche Baumaschinen wie Traktoren oder Bagger zu (teil)autonomen Spezialfahrzeugen umgerüstet werden können. Wir freuen uns auf ihren Besuch am Stand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Halle 2, Stand A28.

Unser konkretes FuE-Angebot für Industriekunden auf der HANNOVER MESSE 2024: JETZT anschauen

AKIT in a nutshell


wiss. Publikationen

IEEE Xplore: 3D SLAMWith Scan Matching and Factor Graph Optimization


Projektvideos






Impressum und Kontakt



Ansprechpartner/Konsortialführung:
Institutsteil Angewandte Systemtechnik des Fraunhofer IOSB
Am Vogelherd 90
98693 Ilmenau

Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Wenzel
Telefon: +49 3677 461-144


Impressum

Der Institutsteil Angewandte Systemtechnik AST des Fraunhofer IOSB

Am Vogelherd 90
98693 Ilmenau
Telefon +49 3677 461-0
Fax +49 3677 461-100


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80686 München
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